Das Hama Slimline Keyboard SL680 ist der erste Proband in unserer heutigen Testreihe. Da es erst vor kurzem auf den Markt gekommen ist, darf es natürlich nicht in unserem Test fehlen. Die Tastatur ist die einzige aus dem Hause Hama, die unter dem Schlagwort "ergonomisch" vertrieben wird und dementsprechend ist die Zielgruppe klar definiert.
Wie es in der Preisklasse dieser Tastatur zu erwarten ist, befindet sich neben der Tastatur selbst nur die Bedienungsanleitung in der Packung. Das Keyboard ist schlicht und in den Farben Silber und Schwarz gehalten, die vermutlich auf jedem Schreibtisch optisch passen sollten. Neben den vielen Funktionstasten und dem veränderten Tastenblock oberhalb der Pfeiltasten sticht vor allem das geschwungene Haupttastenfeld ins Auge, zu dem wir aber später kommen werden. Die Verarbeitung der Tastatur wirkt solide, wenn auch nicht sonderlich hochwertig. Die Buchstaben und Zeichen auf den Tasten sind aufgeklebt, hier und da sind allerdings noch Kleberreste auf den Tasten zu finden, die den Gesamteindruck etwas trüben. Weiterhin sind die blauen Status-LEDs der Tastatur zu erwähnen. Diese leuchten zwar in einem angenehmen Farbton, sind dafür aber hinsichtlich ihrer Helligkeit fast schon ein wenig zu penetrant. Hier wären unserer Meinung nach etwas schwächere und dadurch weniger aufdringliche LEDs angenehmer gewesen.
Die Verwendung dieser Tastatur fordert eine geringfügige Umgewöhnung des Benutzers; dies vor allem durch die veränderte Anordnung der Tasten im Bereich der Pfeiltasten sowie des Tastenblocks darüber. Der Pfeiltastenblock ist leicht nach links in das Haupttastenfeld verschoben worden und die dadurch verdrängten Tasten wie Steuerung, Alt oder die Windows-Taste sind im Vergleich zum Standard etwas kleiner, aber vorhanden. Vollkommen verändert ist allerdings die Anordnung der Funktionstasten wie Einfügen, Ende oder Bild-auf und Bild-ab. Die sechs Tasten scheinen um 90° gedreht, der ganze Block aufgestellt. Dies bewirkt – wie bereits erwähnt – eine kurze Um- und Eingewöhnungsphase. Der Sinn dieser Veränderung entspringt vermutlich dem Versuch, die Tastatur schmäler zu machen. Nebenbei ist zu erwähnen, dass die F-Tasten kleiner als normal gehalten sind. Dies hat aber kaum Einfluss auf die Umgewöhnung.
Die Tastatur verfügt über eine große Zahl von Sondertasten, die den Alltag erleichtern sollen. Diese funktionieren allesamt ohne zusätzliche Treibersoftware unter Windows Vista sowie unter Windows XP und lassen sich leider nicht frei konfigurieren. Laut Hersteller wird zudem Windows 2000 unterstätzt. An der linken Seite befindet sich ein Scrollrad, das den Griff zur Maus weniger häufig nötig machen soll. Darunter ist eine Wipptaste, die die gleiche Funktion wie die Bild-auf- und Bild-ab-Tasten besitzt. Eine weitere Taste dieser Gruppe öffnet den Arbeitsplatz, die letzte den oft verwendeten Windows-Rechner. An der Oberseite der Tastatur befinden sich neben der Tastengruppe für die Mediaplayer-Steuerung (von links nach rechts: Mediaplayer starten, vorherige Datei der Wiedergabeliste, Pause/Play, nächste Datei der Wiedergabeliste, Stopp) auch Tasten für die Aktivierung des Ruhezustandes des Rechners, Vor und Zurück, eine Abbrechen-Taste, Tasten zur Lautstärkeregelung sowie Stummschaltung, Tasten zum Starten des Standardbrowsers, des Standard-E-Mailprogramms, der Windows Suchfunktion, der Favoriten des Internet Explorers und zu guter Letzt eine Aktualisierungstaste. Der Sinn einiger dieser Sondertasten wie zum Beispiel Aktualisieren oder Abbrechen erschließt sich uns zwar nicht ganz, wird aber vielleicht trotzdem Anwender finden. Immerhin sind diese Funktionen ja bereits durch drücken von F5 oder Escape verfügbar.
Neben der großen Zahl an Sondertasten muss noch ein weiteres Feature genannt werden: Wie schon auf obigen Bildern zu sehen, befindet sich auf der Tastatur je ein relativ groß gehaltenes Symbol für Kopfhörer und Mikrofon. Hier sind an der Seite der Tastatur zwei 3,5 mm-Klinke-Buchsen für Stereokopfhörer und ein Mikrofon zu finden. Um diese Anschlüsse nutzen zu können, müssen die dafür vorgesehenen Kabel der Tastatur ebenfalls mit dem PC verbunden werden. Die Tastatur selbst wird per USB an den Rechner angeschlossen.
Die Tastatur war (wie alle Kandidaten in diesem Test) mehrere Tage in Gebrauch, um sie auf Herz und Nieren prüfen zu können. Das geschwungene Tastenfeld ermöglicht eine gerade und natürliche Haltung der Handgelenke. Dies hat sich auch in unserem Test bestätigt, allerdings nur die horizontale Geradestellung betreffend. In vertikaler Richtung wäre eine Handballenauflage unserer Meinung nach durchaus angebracht gewesen, um das Tippgefühl weiter zu verbessern. Nichtsdestotrotz ist langes Schreiben auf dieser Tastatur ohne Probleme möglich. Auch anzumerken ist der relativ niedrige Tastenhub, der an eine Notebooktastatur erinnert. Er soll laut Hersteller ein angenehmeres Schreibgefühl hervorrufen, was allerdings Geschmackssache ist. Grundsätzlich muss aber beim Schreiben weniger Weg zurückgelegt werden, wenn der Hub geringer ist.
Der Unterschied zu einer herkömmlichen Tastatur ist allerdings in jeder Hinsicht relativ gering, denn der Ergonomiegedanke wurde zwar begonnen, aber anscheinend nicht zu Ende gedacht. Das Tastenfeld wurde zwar leicht verändert, die Handballenauflage aber weggelassen. Die Sondertasten verrichten alle klaglos ihren Dienst, haben einen guten Druckpunkt und funktionieren, wie bereits erwähnt, ohne zusätzliche Treiberinstallation. Die Weiterleitung der zwei 3,5 mm Klinkenstecker für ein Headset funktioniert ebenfalls erwartet klaglos.
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