ARTIKEL/TESTS / Acht Gamer/Office-Mäuse im Vergleich

Logitech MX 518

Mit der Logitech MX 518 betritt ein mittlerweile etablierter und immer noch beliebter Klassiker der Gaming-Mäuse den Prüfstand. Klassiker deshalb, weil die Grundform ein typisches Merkmal für die MX-Serie ist und keine Unterschiede etwa zur MX 500 zu erkennen sind. Lediglich die Funktionsvielfalt wurde von Serie zu Serie umfangreicher. Die MX 518 ist ausschließlich für Rechtshänder geeignet, aber auf die Ergonomie werden wir weiter unten noch genauer eingehen. Der Lieferumfang ist wie bei fast allen Testkandidaten nicht üppig, aber ausreichend.

Lieferumfang
  • Logitech MX 518-Maus
  • Treiber-CD
  • Dokumentation
  • USB / PS2-Adapter
Die technische Ausstattung der MX 518 kann sich durchaus sehen lassen. Es ist ein optischer Sensor verbaut, der Auflösungen bis zu 1600 dpi verarbeiten kann. Die Abtastrate wird mit 5,8 Megapixel pro Sekunde angegeben. Das soll für hohe Beschleunigungswerte sorgen. Logitech verkauft die MX 518 denn auch unter der Zuschreibung "Gaming Grade". Insgesamt finden wir acht Tasten an der Maus, von denen in der Standardkonfiguration allerdings zwei der Auflösungsverstellung dienen und eine dem Umschalten zwischen zwei Bildschirmfenstern. Prinzipiell lassen sich alle Tasten auch frei konfigurieren, allerdings empfiehlt es sich zumindest bei der Auflösungsverstellung, diese Tastenkonfiguration beizubehalten.

Ergonomisch gesehen haben wir eine Rechtshändermaus vor uns. Logitech muss sich hier immer wieder und auch zu Recht Kritik gefallen lassen, denn es ist nicht ganz nachvollziehbar, wieso die jeweiligen Modelle nicht auch in einer Linkshänder-Variante angeboten werden. Der Bedarf wäre sicherlich vorhanden. Ungeachtet dessen liegt die MX 518 sehr gut in der Hand. Schon beim ersten Griff darauf fühlt man sich wohl. Die Maus ist so aufgebaut, dass der Daumen in einer Kuhle zu liegen kommt, während der kleine Finger sich an der gegenüberliegenden Seite gut abstützen kann. Die restlichen Finger können bequem oben auf der Maus platziert werden, so dass fast alle Tasten gut erreichbar sind. Die beiden Haupttasten, die nahtlos in die obere Abdeckung des Mauskörpers integriert sind, arbeiten angenehm leicht und definiert. Das Rad ist gut erreichbar und arbeitet sauber, allerdings läuft es nicht ganz so knackig wie bei der Copperhead. An der linken Seite sitzen zwei Daumentasten, die ebenfalls einen deutlich definierten Druckpunkt haben und gut funktionieren.

Hier zeigt sich eine der Stärken, die ergonomische Mäuse gegenüber ihren konventionell aufgebauten Konkurrenten haben: Man kann die Daumentasten so anordnen, dass sie wirklich gut erreichbar sind. Das ist Logitech bei der MX 518 zweifellos gelungen. Natürlich muss man den Daumen dazu aus seiner Position in der Kuhle herausnehmen, aber die Bedienung dieser Tasten gelingt dennoch deutlich leichter als bei der Copperhead. In der Standardeinstellung dienen sie dazu, sich durch die Browserfenster vor- bzw. zurückzubewegen. Natürlich können sie auch frei belegt werden. Etwas unglücklich sind die Tasten für die Verstellung der Auflösung angeordnet, denn die Taste für die Erhöhung der Auflösung sitzt vor dem Rad. Das ist keine ganz einfach zu erreichende Position, denn dazu muss man die Hand etwas anheben und über die Maus schieben. Mit etwas Übung gelingt aber auch das.

Logitech hat dieses Problem allerdings erkannt und die Anordnung für die G 5 und G 7 geändert, so dass beide Tasten hinter dem Rad sitzen. Die Taste für das Umschalten zwischen den Programmen ist nochmals ein Stück weiter nach hinten versetzt, so dass man, um diese Taste erreichen zu können, den Zeigefinger stark anwinkeln muss. Insofern ist diese Taste in Spielen daher eher nutzlos. Für den Office-Bereich ist es allerdings ein wirklich sinnvolles Feature, denn man bekommt bei Betätigung der Taste in einem kleinen Fenster die momentan aktiven Programme bzw. Fenster angezeigt und kann hier auswählen.

Optisch ist die Maus insofern gewöhnungsbedürftig, als die Oberfläche mit einer Lackierung bzw. Folie versehen ist, die den Eindruck erweckt, als befänden sich Beulen in der Oberschale. Dies ist sicherlich ein Versuch, die doch etwas brave Optik der MX 518 ein wenig aufzuwerten. Dennoch kann das Gerät in seiner Form- und Farbgebung mit seinen Blau- und Schwarztönen gefallen. Qualitativ gibt es an der Maus nichts auszusetzen, denn die Verarbeitung ist sehr gut. Nirgends finden sich scharfe Kanten oder störende Grate. Einzig die Teflonfüße zeigen sich etwas störrischer als bei der Copperhead. Obwohl wir die MX 518 ebenfalls auf dem Mantis-Pad betrieben, konnte sie in der Disziplin Gleitfähigkeit nicht ganz überzeugen. Möglich, dass hier auch das hohe Gewicht der Maus eine Rolle spielt, denn 120 Gramm sind für eine Gaming-Maus doch recht viel.

Die Performance in Spielen ist dennoch überzeugend. In Call of Duty zeigte die Maus keine Schwächen, ebenso in Quake Arena. Dennoch muss man ihr eine etwas geringere Genauigkeit als der Copperhead bescheinigen. Die Gründe hierfür liegen sicherlich einerseits im Sensor, denn die MX 518 wartet mit der niedrigeren Abtastrate auf. Andererseits hat auch die etwas schlechtere Gleitfähigkeit ihren Anteil daran. Zwischen der Copperhead und der MX liegen zwar keine Welten, aber doch ein kleiner und spürbarer Unterschied. Die Auflösungsverstellung funktioniert während des Spiels sehr gut, so dass hier keine Probleme auftauchen sollten. Schön ist auch, dass man auf drei vorprogrammierte Auflösungsstufen zurückgreifen kann, ohne dass der entsprechende Treiber installiert sein muss. Wichtig ist das v.a. dann, wenn man die Maus mitnimmt und an einen Fremdrechner anschließt. Hier kann man zwischen 400, 800 und 1600 dpi wählen, so dass die meisten Erfordernisse abgedeckt sein sollten. Insgesamt kann die MX 518 also als ein sehr gelungenes Produkt bezeichnet werden.

Autor: Jochen Schembera
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