Die Razer kommt in einem kompakten Karton mit Klappdeckel an, der sogar mit einem Klettverschluss versehen ist. Der Hersteller legt generell Wert auf möglichst auffällige Verpackungen und so finden wir auch hier die Features der Krait gut sichtbar vom Untergrund abgehoben auf dem Karton aufgedruckt - das Auge kauft schließlich mit. Die Verpackung enthält die Maus, eine Treiber-CD, eine Kurzbedienungsanleitung, ein Echtheitszertifikat und als besonderes Gimmick einen Razer-Aufkleber. Beigaben wie einen USB / PS2-Adapter, wie ihn etwa Logitech beilegt, spart man ein.
Nimmt man die Maus aus der Verpackung, fällt sofort auf, dass es sich im Aufbau um ein eher klassisches Exemplar handelt. Die Formgebung ist symmetrisch und entspricht der, wie man sie bereits von der Diamondback-, Viper- und Copperhead-Serie kennt. Bei den Gaming-Mäusen stellen die konventionellen Varianten ohnehin nach wie vor einen großen Teil der Modelle – und das mit gutem Grund. Schließlich gibt es einige Linkshänder und diese können mit einer ergonomischen Rechtshänder-Maus wenig anfangen. Zudem stellt man in Spielen immer wieder fest, dass die kleineren, leichten Mäuse mit eher konventioneller Form oft besser geeignet sind als deren ergonomische Pendants. Die Krait richtet sich somit also an eine möglichst breite Zielgruppe. Ohnehin hat sich über die Jahre bei Razer so etwas wie eine "typische Razer-Form" herausgebildet, denn man spürt einfach, wenn man eine Razer in der Hand hat.
Die Krait ist ganz in Schwarz gehalten. Tasten und Oberschale sind matt bzw. seidenmatt, die Unterschale glänzt. Allerdings sieht das nicht ganz so spektakulär wie bei der Copperhead aus, denn hier kontrastierten die Farbtöne stärker. Jedenfalls haben wir mit der Krait eine extrem leichte Maus vor uns: 80 Gramm für die Maus ohne Kabel sind rekordverdächtig. Bisher erreichte keiner unserer Testkandidaten einen solchen Wert. Zudem wurde die Krait auf drei Tasten abgespeckt. Dadurch vergibt man zwar die Möglichkeit, einen großen Funktionsumfang in die Maus integrieren zu können, aber die Seitentasten haben sich sowohl bei der Copperhead als auch der Diamondback als etwas fummelige Angelegenheit erwiesen.
Die beiden Haupttasten der Maus sind mit einer Anti-Rutsch-Beschichtung versehen und haben jeweils eine Kuhle, in denen die Finger bequem platziert werden können. Allerdings hat man diese Kuhlen im Gegensatz zur Copperhead etwas flacher ausgeführt. Die Tasten funktionieren sehr gut und arbeiten schön definiert. Gleiches gilt für das Rad – jede Raststufe sitzt sauber. Die Scrollfunktion arbeitet ebenfalls einwandfrei. Freude macht das Rad als dritte Haupttaste, denn der Klick kommt ohne Verzögerung und vermittelt ein angenehmes Tastengefühl. Sämtliche Tasten sind mittels des Treibers weitgehend frei programmierbar. Ebenso findet sich eine Einstellmöglichkeit der mittlerweile von Razer bekannten "On-the-fly-sensivity". Darüber hinaus kann man den Tasten Makros zuweisen, doch die mögliche Zahl der Zuweisungen ist begrenzt, denn die Krait verfügt im Gegensatz zur Copperhead nicht über einen Onboard-Speicher. Mit diesen Funktionen setzen wir uns im Abschnitt "Treiber" jedoch noch genauer auseinander.
Als Razer-typisch kann man die seitlich angebrachten Gummileisten bezeichnen, die ein zuverlässiges Mittel gegen das Abrutschen der Finger darstellen sollen. Das ist zunächst gewöhnungsbedürftig, denn dadurch wird der Umfang der Maus natürlich dicker. Es sind denn auch in der Tat mehrere Tage Eingewöhnungszeit nötig, bis man damit zu Recht kommt. Die Griffleisten sind allerdings deutlich weniger ausladend als bei der Diamondback oder Copperhead ausgefallen.
Da wir von Razer gewohnt sind, dass deren Mäuse immer in irgendeiner Form beleuchtet sind, will man auch bei der Krait nicht zurückstehen und hat ihr einen relativ grellen Orange-Ton mitgegeben, der die Maus recht aggressiv auftreten lässt. Auf optische Extravaganzen wie bei der Copperhead – etwa ein pulsierendes Logo – muss man allerdings verzichten. Der Preis bestimmt, was möglich ist. Dazu gehört aber standesgemäß ein vergoldeter USB-Stecker, wie er typisch für die Razer-Mäuse ist. Das bringt zwar hinsichtlich der Signalübertragung nicht unbedingt einen Vorteil, wird aber gerne als Verkaufsargument vorgetragen. Darüber hinaus finden wir das bei Razer übliche dünne Anschlusskabel, um das Handling der Maus so widerstandsfrei wie möglich zu machen.
Hinsichtlich der technischen Ausstattung finden wir nichts Neues, da die technischen Merkmale offenbar 1:1 von der Diamondback übernommen wurden. Zum Einsatz kommt ein optischer 1600 dpi-Sensor, der mittels des Treibers zwischen den Auflösungsstufen 400 dpi und 1600 dpi umschaltbar ist. Zwar kann man diese Funktion keiner Maustaste zuweisen, aber das wäre auch wenig sinnvoll, denn für Spiele eignet sich das kaum, da der Auflösungssprung zu groß ist. Die Abtastrate für die Krait wird mit 6400 fps und die Datenübertragungsrate selbst mit 16 Bit angegeben. Auch diese Tatsache legt nahe, dass es sich um den optischen Sensor der Diamondback handelt, denn die Werte sind insgesamt identisch. Ein weiteres beworbenes Feature ist die "Always-on Sofortreaktion", was wohl darauf hindeuten soll, dass die Maus nicht in einen Standby-Modus schaltet und es dadurch auch nicht zu Verzögerungen hinsichtlich der Ansprechzeiten kommt.
Stutzig machte uns allerdings die Angabe "1200 APM" auf der Verpackung. Man erfährt, dass darunter "Actions per Minute" zu verstehen sind. Damit meint Razer die "Zahl der während eines Echtzeit-Strategiespiels abgeschlossenen Aktionen pro Minute". Zwar wird die Krait als optimiert für Echtzeit-Strategiespiele und MMOGs wie World of Warcraft beworben, aber dennoch bleibt unklar, was eine derartige Angabe in diesem Zusammenhang eigentlich aussagen soll. Wir können hier also nicht konkret sagen, was es damit auf sich hat. Im Zweifelsfalle handelt es sich um ein reines Werbeargument – dann sollte Razer dem Käufer allerdings deutlich machen, was der Hersteller darunter verstanden wissen will.
In Spielen macht die Krait durchgehend eine sehr gute Figur. Die Bewegungsabläufe lassen sich präzise steuern und man kann punktgenau zielen. Man merkt diesen Effekt in Shootern sehr positiv, denn auch weiter entfernte Gegner lassen sich ruckelfrei anvisieren. Bei der Bedienung der Tasten sitzt jeder Klick und die mögliche Drehgeschwindigkeit, die man mit der Krait bei voller Beschleunigung erreichen kann, ist extrem. Durch die ultraglatten Teflongleiter, die von der Copperhead übernommen wurden, steigt die Gleitfreudigkeit enorm. Dieses Feature hat sich seit der Diamondback deutlich verbessert.
Die Einstellung On-the-fly-sensivity lässt sich während des Spielens zwar bedienen, aber wirklich Sinn macht dieses Feature in der derzeitigen Anordnung nicht, da man sie nur auf eine der beiden Haupttasten legen kann. Zur Bedienung dieser Funktion muss man die im Treiber entsprechend voreingestellte Taste gedrückt halten und kann die Empfindlichkeit anschließend mit dem Mausrad in halbschrittigen Stufen von 1 bis 10 wählen. In der Praxis bedeutet dies allerdings, dass die Sekundärfeuertaste in Spielen wegfällt bzw. nicht mehr nutzbar ist, denn man kann eine Taste nicht gleichzeitig mit beiden Funktionen belegen. Was die Sensivitätseinstellung in Spielen auf diese Art bringen soll, ist nicht ganz klar, denn kaum ein Spiel kommt noch ohne die rechte respektive linke Maustaste aus.
Sinnvoller wäre hier gewesen, die Verstellung der Empfindlichkeit auf die mittlere Taste, also das Rad, legen zu können. So hätte man das Mausrad weiterhin ganz normal zur Auswahl von Waffen oder Icons verwenden können, um dann bei einem Klick auf die Taste die Empfindlichkeit umzustellen. Immerhin ist der Fehler behoben, dass die Nutzung der Empfindlichkeitsverstellung während des Spiels das Bild schlagartig dunkler werden lässt. Das fiel uns damals bei der Copperhead unangenehm auf. Insgesamt ist die On-the-fly-sensivity-Verstellung während des Spiels jedoch nur von bedingtem Nutzwert. Möglicherweise erkennt Razer diesen Schwachpunkt und aktualisiert den Treiber entsprechend.
Wir haben die Krait natürlich auch in ein paar Anwendungen getestet, denn kaum jemand kauft für die unterschiedlichen Einsatzzwecke verschiedene Mäuse. Das Arbeiten geht mit der Krait jedoch gut von der Hand. Die Sensibilität der Maus ist hoch und sie meistert alle anfallenden Aufgaben der Bildbearbeitung und des Office-Betriebes klaglos. Die Ergonomie kann gefallen, aber das verwundert nicht, denn bereits die Diamondback und die Copperhead konnten in dieser Disziplin punkten. Die Unterschale der Krait ist im Gegensatz zur Copperhead allerdings kaum tailliert und die seitlichen Gummileisten fallen nicht ganz so üppig aus. Das sorgt dafür, dass die Maus hinsichtlich des Griffgefühls etwas unauffälliger in der Hand liegt. Insgesamt vermittelt sie ein durchaus angenehmes Arbeitsgefühl, auch wenn sich eine ergonomische Office-Maus hier auf Dauer besser schlagen dürfte. Das ist aber ohnehin nicht der Haupteinsatzzweck der Krait.
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