Die OCZ Trion 150 heißt nun Toshiba OCZ TR 150 und setzt vollständig auf Toshiba-Komponenten.
In den vergangenen Monaten haben viele Hersteller den Umstieg auf kleinere Strukturbreiten vollzogen und setzen vermehrt auf 20-nm-Flashes, oder wie Crucial sogar bereits auf Speicher mit lediglich 16 nm Strukturbreite (siehe MX100 mit 256 oder 512 GB) oder wie die OCZ TR150 von Toshiba auf 15-nm-TLC-NAND. Dadurch wird unter anderem eine Reduktion der Herstellungskosten erzielt (verglichen mit 25 oder 32 nm). Dies wird möglich, da durch den geringeren Platzbedarf mehr Chips aus einem 300 mm Silizium-Wafer gewonnen werden können und die Produktion insgesamt (kosten)effizienter abläuft. Dadurch entstehende preisliche Vorteile kann man mehr oder weniger direkt an den Endkunden weitergeben und für eine attraktive Preisgestaltung sorgen. Auch die Verfügbarkeit ist ein direkt davon abgeleitetes Thema. Crucial kann sich dabei direkt der Technologien und dem Know-How von Mutterkonzern Micron bedienen und hat gegenüber vielen Mitbewerbern, die extern zukaufen müssen, deutliche Vorteile. Intel hat als weltweit agierender Chipgigant mit eigenen Produktionsstätten ohnehin vielfältige Möglichkeiten. Toshibas SSDs werden mit Speicher aus eigener Produktion bestückt.
Noch ein paar Worte zum Trend hin zu geringeren Strukturbreiten, denn wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten: Nachteilig wirkt sich die Reduktion der Strukturbreite nämlich auf die Lebenserwartung der Speicherzellen aus, denn die maximal mögliche Anzahl von Schreib- und Löschzyklen (Program/Erase-Cycles) sinkt. Während beispielsweise bei einer Vertex 3 mit 29F64G08ACME2 NAND-Flashes (25 nm) noch 5.000 P/E-Cycles im Datenblatt nachzulesen waren, muss sich der Flash der Vertex 3.20 (29F16B08CCMF3, 20 nm) mit 3.000 Zyklen begnügen – was immer noch sehr viel ist. Ziel des Shrinks ist sowohl die Kosteneinsparung als auch die verbesserte Verfügbarkeit der Chips. Heutzutage sind Flash-Speicher ein fester Bestandteil in sehr vielen elektronischen Endprodukten (Smartphones, Tablets etc.) und der entsprechend steigende Bedarf lässt sich dadurch abfangen. TLC ist eine weitere Alternative, derer sich OCZ schon bei der Trion 100 bedient hat. Toshiba liefert seit damals das dazugehörige Know-How, Technologien und Fertigungsstätten sowie durch entsprechend hohe Stückzahlen auch preislich attraktive Speicherchips.
Single-Level Cell (SLC) | Multi-Level Cell (MLC) | Triple-Level Cell (TLC) | |
Bits per Cell | 1 | 2 | 3 |
P/E-Cycles | 100.000 | 3.000-5.000 | 1.000-1.500 |
Read Time | 25 µs | 50 µs | 75 µs |
Program Time | 200-300 µs | 600-900 µs | ~900-1350 µs |
Erase Time | 1,5-2 ms | 3 ms | ~4,5 ms |
Der größte Konkurrent des 1x-nm-MLC im günstigen Entry-Level heißt TLC und findet unter anderem bei Samsung und nun auch bei Toshiba Verwendung. TLC-Zellen (Triple-Level Cell) sind in der Lage bis zu drei Bit zu speichern, die durch acht unterschiedliche Schaltzustände abgebildet werden. Dadurch kann eine deutlich höhere Speicherdichte erreicht werden, was wiederum die Kosten für entsprechende Endprodukte sinken lässt. Durch die höhere Anzahl unterschiedlicher Spannungsniveaus (TLC: 2^3 = 8 / MLC: 2^2 = 4) sind diese Zelltypen aber auch anfälliger für die Abnutzung und letztlich den Ausfall. Genaue Informationen über die Zuverlässigkeit sind aktuell nicht verfügbar, Samsung und Toshiba geben jedoch drei Jahre Garantie auf entsprechende Laufwerke und die spezifizierten TBW (Terabytes-Written) deuten auf gute Haltbarkeit der Laufwerke hin. Bei den maximal möglichen P/E-Cycles von TLC-Zellen spricht man zur Zeit von 1.000-1.500. Noch fehlen Langzeitstudien und Erfahrungswerte, da es sich um eine relativ neue Technologie im SSD-Bereich handelt, die zudem bislang nur von wenigen Herstellern in entsprechenden Endprodukten eingesetzt wird.
Momentan bietet Toshiba die OCZ-TR150-Familie in vier verschiedenen Modellen an, die über unterschiedliche Speicherkapazitäten verfügen. Diese Modelle fassen wahlweise 120, 240, 480 oder 960 GB und sind als 2,5-Zoll-SATA3-Drive erhältlich. Die Modelle sind ab 45 (120 GB), 60 Euro (240 GB), 115 Euro (480 GB) sowie 220 Euro (960 GB) in verschiedenen Shops im Netz gelistet (Quelle: Geizhals.de, Stand: 06/2016). Daraus ergeben sich Preise pro Gigabyte von 38 (120 GB), 25 (240 GB), 24 (480 GB) respektive 23 Euro-Cent (512 GB).
Wie die unten stehende Tabelle zeigt, unterscheiden sich die Laufwerke nicht nur in ihrem Fassungsvermögen, sondern auch bei der resultierenden Performance – besonders die kleinste Version mit 120 GB fällt stark ab. Offizielle Angaben zur Haltbarkeit macht man ebenso, wobei die Terabytes-Written (TBW) durchaus stark variieren. Weitere Informationen zu unserem Testkandidat mit 480 GB erhalten Sie auf den nun folgenden Seiten des Tests.
Modell | Rand. 4K Read | Rand. 4K Write | Seq. Read | Seq. Write | Haltbarkeit |
120 GB | 81,000 IOPS | 40.000 IOPS | 550 MB/s | 450 MB/s | 30 TBW |
240 GB | 86.000 IOPS | 73.000 IOPS | 550 MB/s | 520 MB/s | 60 TBW |
480 GB | 86.000 IOPS | 83.000 IOPS | 550 MB/s | 520 MB/s | 120 TBW |
960 GB | 87.000 IOPS | 83.000 IOPS | 550 MB/s | 530 MB/s | 240 TBW |
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