Die OCZ TR200 platziert Toshiba im Einsteiger-Bereich und möchte vor allem dort Platz finden, wo alte HDDs ersetzt werden sollen.
Die Toshiba OCZ TR200 ist für den Einsteiger- bzw. Consumer-Bereich gedacht und soll mit einem attraktiven Preis/Leistungs-Verhältnis punkten. Als Herzstück der Familie fungiert ein Controller namens Toshiba TC58NC1010GSB. Tatsächlich handelt es sich hierbei um den Phison S11 (PS3111-11), den Toshiba auch unter eigenem Label im Einsatz hat. Der Single-Core-Controller bietet zwei Kanäle für die Ansteuerung von bis zu einem Terabyte NAND-Flash und unterstützt den SATA3-Standard mit bis zu 6 Gbps. Der Phison-Controller arbeitet ohne separaten DRAM-Chip und unterstützt Methoden zur Fehlerkorrektur, bietet jedoch keine Verschlüsselungtechnologien. Der DEVSLP-Stromsparmodus ist mit an Bord und sorgt für sehr gute Ergebnisse hinsichtlich Leistungsaufnahme im lastfreien Betrieb (mehr dazu später).
Zwar schweigt sich Toshiba über einen evtl. vorhandenen Pseudo-SLC-Zwischenspeicher aus, doch hat die Praxis gezeigt, dass ein entsprechender Cache vorhanden ist. Ein Pseudo-SL-Cache wird verwendet, um die Geschwindigkeit von TLC-NAND zu erhöhen. Dabei wird ein Teil der TLC-Speicherzellen im SLC-Modus (1 statt 3 Bit) betrieben und damit als schneller Zwischenspeicher verwendet. Dadurch wird eine hohe Spitzenperformance bei Bursts erreicht, längere Schreibvorgänge lassen die Performance dann aber einbrechen, da der Zwischenspeicher zunächst zurückgeschrieben werden muss, was sonst in Zeiträumen ohne Schreiblast geschieht. Die Größe richtet sich dabei gewöhnlich nach der Gesamtgröße des Drives, was im Falle der TR200 vermutlich ebenso ist.
Im Inneren arbeitet Toshiba BiCS3 3D-TLC-NAND.
Der Phison-Controller arbeitet mit einem Kompressionsverfahren, um die effektiv zu schreibende Datenmenge zu reduzieren und die Performance zu steigern. Das heißt im Umkehrschluss, dass die Datenrate durch den möglichen Grad der Kompression der vorliegenden Daten bestimmt wird (siehe SandForce-Controller). Diese Tatsache werden wir in unseren Benchmarks (AS SSD) auf den folgenden Seiten noch einmal separat verdeutlichen.
Das 240-GB-Modell der Toshiba TR200 setzt auf acht Chips vom Typ TC58TFG8T23TA0D, die gleichmäßig auf die Ober- und Unterseite des PCBs verteilt sind. Bei den NAND-Packages handelt es sich um Toshiba BiCS3 3D-TLC-NAND mit 64 gestapelten Lagen. Jeweils zwei NAND-Dies je Package sorgen für eine Kapazität von 256 Gbit (32 Gigabyte) pro Chip. Die resultierenden 256 GB Gesamtspeicher stehen dem Kunden jedoch nicht vollständig für die Datenspeicherung zur Verfügung, da ein separater Block für "Over-Provisioning" reserviert wird – dieser dient typischerweise dem Ausgleich defekter Speicherzellen und erhöht die Lebensdauer von Solid State Drives. Bezüglich der Zuverlässigkeit gibt der Hersteller für unser Testexemplar bis zu 60 TBW (Terabytes Written) an, was umgerechnet knapp 55 GB/Tag bei einer Garantiezeit von drei Jahren entspricht. Dieser Wert skaliert allerdings abhängig vom Gesamtvolumen der SSD (siehe Tabelle auf Seite 3).
Unter der Haube: Das PCB der Toshiba OCZ TR200.
TRIM gehört ebenso zum Repertoire der TR200-Familie aus dem Hause Toshiba. Der TRIM-Befehl ermöglicht es einem Betriebssystem der SSD mitzuteilen, dass gelöschte oder anderweitig freigewordene Blöcke nicht mehr benutzt werden. Im Normalfall vermerkt das Betriebssystem in den Verwaltungsstrukturen des Dateisystems, dass die entsprechenden Bereiche wieder für neue Daten zur Verfügung stehen; der Controller des Solid-State-Laufwerks erhält diese Informationen in der Regel jedoch nicht. Durch den ATA-Befehl TRIM wird dem Laufwerk beim Löschen von Dateien mitgeteilt, dass es die davon betroffenen Blöcke als ungültig markieren kann, anstelle deren Daten weiter vorzuhalten. Die Inhalte werden nicht mehr weiter mitgeschrieben, wodurch die Schreibzugriffe auf das Laufwerk beschleunigt und zudem die Abnutzungseffekte verringert werden.
Toshiba spendiert seinen SSDs natürlich auch ein passendes Tool zur Diagnose, Wartung und Aktualisierung der Firmware. Auf einem übersichtlichen Dashboard hat man sofort alle kritischen Informationen, Statistiken und Vitaldaten zum Drive im Blick und kann das Starten eines Firmware-Updates anstoßen. Verschiedene Tuner (SSD und Betriebssystem) erlauben zudem die Optimierung der SSD-Performance, die Anpassung der Größe des Over-Provisioning, eine TRIM-Option und viele weitere Dinge. Das OCZ SSD Utility ist mit verschiedenen Windows- und Linux-Systemen kompatibel und unterstützt ab Version 2.3.2963 (25. Oktober 2017) auch die neuen TR200-Laufwerke.
Das SSD Utility im Einsatz (hier mit einer OCZ Vector 150).
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