ARTIKEL/TESTS / Verbatim Vi7000G NVMe SSD 1 TB im Test

Verbatim Vi7000G PCIe NVMe SSD mit 1 TB

Die Vi7000G PCIe NVMe SSD ist wahlweise mit Speicherkapazitäten von 1, 2 oder sogar 4 TB erhältlich. Die auf einem PCI Express 4.0 x4 Interface basierende Serie setzt bei den wesentlichen Komponenten (Controller, Flash und DRAM-Puffer) auf eine eher exotische Kombination: Während der Controller vom kalifornischen Hersteller InnoGrit stammt, werden die Flash-Chips von Yangtze Memory Technologies aus China, kurz YMTC, geliefert und der DRAM-Puffer kommt aus der Fertigung von US-Konzern Micron.

Beim Controller handelt es sich um den „RainierPC“ IG5236, der ein PCIe Gen4 x4 Interface zu bieten hat sowie NVMe 1.4 und eine Gesamtkapazitäten bis 8 TB unterstützt. Insgesamt 8 Kanäle stehen für die Anbindung von Flash-Speicher vom Typ SLC, MLC, TLC und QLC NAND sowie den Interfaces ONFI 4.1 oder Toggle 2.0/3.0/4.0 parat. Auch hinsichtlich Datensicherheit und Verschlüsselung hat der InnoGrit-Controller Technologien wie AES oder ECC zu bieten. Da in den Datenblättern der Vi7000G nichts dergleichen genannt ist, gehen wir davon aus, dass diese Unterstützung in der konkreten Umsetzung in den Verbatim-Laufwerken fehlt. Beim YMTC-Flash handelt es sich um 3D-TLC-NAND mit 128 Layern.

Verbatim verspricht, je nach Modell, hohe sequentielle Datenraten von bis zu 7.400 MB/s lesend und 6.500 MB/s schreibend. Die Performance bei zufälligen Lese- und Schreibgeschwindigkeiten ist ebenfalls vom Modell abhängig und beträgt bis zu 925k lesend und 1.000k schreibend. Unser 1-TB-Exemplar erreicht 7.400/5.500 MB/s sowie 600k/800k. Ab Werk kommt die Vi7000G bereits mit einem vormontierten Kühlkörper.

Die Vi7000G von Verbatim auf einen Blick.

Die Vi7000G von Verbatim auf einen Blick.

Der Kühlkörper umfasst beide Seiten der SSD.

Der Kühlkörper umfasst beide Seiten der SSD.

TLC-Speicher erreicht Technologie-bedingt nicht die Leistungsdaten von MLC oder gar SLC, weshalb die Hersteller entsprechende Techniken einsetzen, um die Performance auf ein vergleichbares Niveau anzuheben. Daher wird ein Pseudo-SLC-Cache verwendet, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Dabei wird ein Teil der Speicherzellen im SLC-Modus (1 statt 3 Bit) betrieben und damit als schneller Zwischenspeicher verwendet. Dadurch wird für gewöhnlich eine hohe Spitzenperformance bei Bursts erreicht, längere Schreibvorgänge lassen die Performance dann aber einbrechen, da der Zwischenspeicher zunächst zurückgeschrieben werden muss, was sonst in Zeiträumen ohne Schreiblast geschieht.

Dass ein entsprechendes System zum Einsatz kommt, ist bei TLC-SSDs obligatorisch. Details zur Funktionsweise des Caches auf der Verbatim-SSD sind nicht bekannt, aber dafür haben wir den Praxistest unternommen. Während unserer Tests zum Thema Caching (SsdSlowMark) konnten wir beim Beschreiben der ersten 450 GB (Umfang unserer Caching-Messung) einen Performanceeinbruch bei ca. 300 GB verzeichnen. Die Leistung geht dann au ca. 750 MB/s zurück, was immer noch ganz ordentlich ist.

Praxistest zum Thema SLC-Caching (SsdSlowMark).

Praxistest zum Thema SLC-Caching (SsdSlowMark).

Die MTBF (Mean Time Between Failures) gibt Verbatim mit >1.000.000 Stunden an, was ein vergleichsweise niedriger Wert ist ‒ TLC-basierte SSDs anderer Hersteller erreichen 1.500.000 Stunden oder noch mehr. Bezüglich der Zuverlässigkeit bzw. maximalen Schreiblast im Garantiezeitraum gibt der Hersteller für unser 1-TB-Sample genau 500 TBW (Total Bytes Written) an. Das entspricht rund 685 GB/Tag oder 0,69 DWPD (Drive Writes Per Day) bei einer Garantiezeit von lediglich zwei Jahren.

Dieser Wert skaliert allerdings abhängig vom Gesamtvolumen der SSD (siehe Tabelle auf Seite 3). Verbatim macht zwar keine offizielle Angabe dazu, aber es ist anzunehmen, dass die Garantiezeit sich entsprechend verkürzt, wenn die maximale Schreiblast vor Ablauf der zwei Jahre erreicht wird.

Das obligatorische Tool zur Diagnose, Wartung, Benchmarking und Aktualisierung der Firmware gibt es für die Vi7000G leider nicht.

Total Bytes Written (TBW), Herstellerangabe
Gigabyte AORUS NVMe Gen4 SSD, 2 TB (M.2)
3.600
Seagate FireCuda 530 SSD, 2 TB (M.2)
2.550
Seagate FireCuda 540, 2 TB (M.2), aktive Kühlung
2.000
TEAMGROUP MP44, 1 TB (M.2)
 
1.450
Seagate IronWolf 125 NAS SSD, 1 TB (SATA)
 
1.400
GOODRAM IRDM PRO SSD, 2 TB (M.2)
 
1.400
Samsung SSD 980 PRO, 2 TB (M.2)
 
1.300
Western Digital WD_BLACK SN770M, 2 TB (M.2 2230)
 
1.200
Samsung SSD 990 PRO, 2 TB (M.2)
 
1.200
Crucial T700, 2 TB (M.2)
 
1.200
Crucial MX500, 4 TB (SATA)
 
1.000
Seagate IronWolf 510, 480 GB (M.2)
 
875
Western Digital WD_BLACK SN770, 1 TB (M.2)
 
600
Western Digital WD_BLACK AN1500, 2 TB (PCIe 3.0 x8)
 
600
Western Digital WD Blue SN580, 1 TB (M.2)
 
600
Samsung OEM Client SSD PM9A1, 2 TB (M.2)
 
600
KIOXIA XG8 Client SSD, 1 TB (M.2)
 
600
Verbatim Vi7000G PCIe NVMe SSD, 1 TB (M.2)
 
500
Crucial P5 Plus SSD, 500 GB (M.2)
 
300
Crucial P3 SSD, 1 TB (M.2)
 
220
Crucial P3 Plus SSD, 1 TB (M.2)
 
220
Angaben in Terabytes (mehr ist besser)
Autor: Patrick von Brunn, Stefan Boller
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