ARTIKEL/TESTS / Schwergewicht: Cooler Master Cosmos 1000

Ausstattung innen

Deutliche Unterschiede gegenüber Standard-Gehäusen finden wir im Inneren des Cosmos. Zunächst ist die geänderte Anordnung der Komponenten zu nennen. Das Netzteil wird am Gehäuseboden eingebaut; man orientiert sich hier also am BTX-Standard. Dabei wird das Netzteil mit dem Lüfter nach unten direkt auf einen Rahmen im Inneren des Gehäuses gesetzt und soll im Idealfall so mit dem gummierten Rahmen abschließen, dass nur Außenluft durch das Netzteil angesaugt wird. Sinn dieser Maßnahme ist es, dass das Netzteil direkt gekühlt wird, statt die warme Luft aus dem Gehäuse abzusaugen und sich damit zusätzlich aufzuheizen. Natürlich dient ein Netzteil mittlerweile auch der zusätzlichen Entlüftung des Gehäuses, aber diese Aufgabe wird durch die beiden im Gehäusedeckel verbauten 120 mm-Lüfter übernommen. Das kommt einem leisen Betrieb des Rechners natürlich entgegen, denn ein kühleres Netzteil arbeitet gewöhnlich mit niedrigeren Drehzahlen des Lüfters.

Voraussetzung für das korrekte Arbeiten dieses Features ist es allerdings, dass das Netzteil passgenau mit dem Rahmen abschließt, sonst werden Nebenluftströme aus dem Gehäuse abgesaugt. Vor dem Rahmen für das Netzteil finden wir den Lüfter des Gehäusebodens. Dabei handelt es sich um ein 120 mm-Modell, das zudem über eine Art Lüftungsklappe verfügt und der Luftstrom somit wie etwa im PKW bei der Innenraumbelüftung gelenkt werden kann. Somit sollen sich also wärmere Bereiche wie z.B. die Grafikkarte etwas effizienter kühlen lassen. Dieser Lüfter sitzt in einem eigens dafür konstruierten Rahmen, der einfach in den Gehäuseboden eingeklipst wird. Theoretisch kann man aber auch einen Lüfter direkt mit dem Gehäuseboden verschrauben, da hier die nötigen Bohrungen vorhanden sind.

Das Cosmos verfügt zudem über einen sogenannten VGA-Duct, den wir aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit auf dem nebenstehenden Bild allerdings demontiert haben. Der Sinn dieses Einbauteils ist, den Luftstrom gezielter zur Grafikkarte zu lenken, also eine Art Lufttunnel zu bilden. Ob das funktioniert, wird allerdings erst der Praxistest zeigen, denn im VGA-Duct selbst lässt sich nicht ohne weiteres ein zusätzlicher Lüfter montieren. Hinsichtlich der Abmaße ließe sich zwar ein 120 mm-Lüfter anbringen, aber die Haltelöcher dafür müsste man selbst bohren. Zudem verfügt ein solchermaßen verbauter Lüfter nicht über eine Verbindung nach außen, so dass also nur die Gehäuseluft umgewälzt würde.

Der Mainboardtray ist im Auslieferungszustand mit einem großen Pappschild bedeckt, aus dessen Kennzeichnung sich ergibt, in welche Löcher die Abstandshalter abhängig vom Mainboardformat eingeschraubt werden müssen. Leider ist der Mainboardschlitten nicht ausziehbar, so dass der Zusammenbau im Gehäuse erfolgen muss. Das sollte auf Grund der großzügigen Dimensionen des Cosmos allerdings kein derart haarsträubendes Gefrickel wie bei Standardgehäusen werden. Dementsprechend verzichtet Cooler Master auch auf Adapterlösungen zur leichteren Verkabelung für die Frontanschlüsse, wie es etwa Lian Li gezeigt hat. Schön ist auch, dass Komponenten wie Grafikkarte, Soundkarte usw. mittels Rändelschrauben am Gehäuse befestigt werden. Das erspart Schraubenzieherakrobatik und sollte inzwischen eigentlich Standard sein. Rechts neben dem Mainboardtray finden sich auch die beiden ovalen Gehäusedurchlässe für die Kabel der Frontanschlüsse und der Festplatten. Somit soll hier die Möglichkeit geschaffen werden, die Kabel sauber im Gehäuse zu verstauen.

Das System zur Befestigung der 5,25"-Laufwerke ist eine ausgesprochen gute Lösung. Das Laufwerk wird eingeschoben und dann mittels des blauen Druckknopfes arretiert. Somit kann man die Laufwerke im Prinzip werkzeugfrei montieren. Wer das Ganze dennoch etwas stärker befestigt haben möchte, kann die Laufwerke zusätzlich noch verschrauben. Allerdings ist das nur auf der Seite mit der Arretierungsmechanik möglich, denn auf der anderen Seite sind keine Bohrungen vorhanden.

Darüber hinaus fällt auf, dass die Festplatten eine andere Anordnung erfahren haben. Sie werden nicht mehr waagrecht mit den Anschlüssen in Richtung Mainboard in einen Käfig eingebaut, wie wir das von anderen Gehäusen kennen, sondern müssen in spezielle Halterungen eingesetzt werden, die wiederum in den Käfig eingeschoben und mittels einer Rändelschraube fixiert werden. Dabei werden die Platten auf der Seite stehend und um 90° versetzt angeordnet. Die Idee dahinter war wohl, dass man eine Art ‚hot swap’-System entwickelt, um einen leichten Austausch der Festplatten zu garantieren. Die Festplatten werden darüber hinaus auf diese Weise entkoppelt, da die Halterungen mit Gummidämpfern versehen sind, was natürlich dem Geräuschpegel zugute kommen soll. Zudem soll sich auf diese Art das Kabelmanagement verbessern, da die Kabel nicht mehr gerade in Richtung Gehäuserückseite laufen, sondern im 90°-Winkel versetzt durch einen eigens dafür gedachten Durchlass verlaufen.

Allerdings muss man, möchte man eine Platte ausbauen, zunächst die gegenüberliegende Gehäuseseite öffnen und die Kabel abziehen, damit die Platte beschädigungsfrei entnommen werden kann. Insofern ist diese Lösung leider nicht ganz so unaufwändig, wie es zunächst den Anschein hat. Das hätte man nur durch ein entsprechendes Interface mit eigener Verkabelung zum Mainboard ändern können, in das die Platten einfach eingeschoben werden. Dann hätte man in der Tat ein ‚hot swap’-ähnliches System erhalten. Allerdings hätte das die Kosten für das Gehäuse vermutlich nochmals deutlich nach oben getrieben.

Optional lässt sich der Festplattenblock auch durch einen zusätzlichen 120 mm-Lüfter kühlen, der dem Modell im Boden entspricht. Dieser muss oberhalb der Platten montiert werden. Auf diese Art verliert man natürlich zwei komplette 5,25"-Schächte. Das ist nicht eben geschickt, wenn man bedenkt, dass der Platz dort ohnehin sehr begrenzt ausfällt. Unsinnig ist zudem, dass man auf die Cooler Master-eigene Cliphalterung zurückgreifen muss, wie sie etwa beim Bodenlüfter verwendet wird, damit überhaupt ein Lüfter montiert werden kann, weil an dieser Stelle keine Bohrungen vorhanden sind. Das ist etwas obskur, denn wenn man an dieser Stelle einen 120 mm-Lüfter normal verschrauben könnte, wäre auch der Platzverlust nicht derart herb.

Im Bereich der CPU verfügt das Cosmos über insgesamt drei Lüfter der Größe 120 mm. Zwei davon befinden sich im Deckel des Gehäuses, einer zeigt wie gewohnt zur Rückseite. Für eine entsprechende Belüftung dieser Gehäusepartie sollte also gesorgt sein. Insgesamt macht der Innenraum einen aufgeräumten und funktionellen Eindruck, auch wenn manche Lösungen nicht konsequent zu Ende gedacht oder nicht ganz stimmig umgesetzt wurden. Nach soviel Theorie wird es jedoch Zeit für den Praxistest.


Technische Daten

Die nächsten Seiten wollen wir dem Einbau der Komponenten sowie dem Kühlsystem des Cosmos im Detail widmen. Zuvor erhalten Sie jedoch anhand der untenstehenden Tabelle eine Übersicht über die technischen Daten des Gehäuses. Bei den Preisangaben haben wir sowohl den UVP als auch den derzeitigen Straßenpreis in Euro aufgelistet (Quelle: Geizhals.at, Stand 10/2007).


Gehäusemodell Cooler Master Cosmos 1000
Gehäusetyp Desktop
Material Stahl (1,0 mm Wandstärke) / Aluminium / Kunststoff
Netzteil ohne
Abmessungen (BxHxT) 266 x 598 x 628 mm
Laufwerksschächte 11 (gesamt), 4 x 5,25" extern, 1 x 3,5" extern, 6 x 3,5" intern
Kühlung, Einbaumöglichkeiten für Lüfter 2x 120 x 120 x 25mm Deckel (1200rpm, 17dB(A)), 1x 120 x 120 x 20mm Boden (1200rpm, 22dB(A), drehbar), 1x 120 x 120 x 25mm Rückseite, 1x 120 x 120 x 25mm HDD (optional)
Mainboardtypen E-ATX, ATX, µATX
Frontanschlüsse 4x USB 2.0, 1x FireWire, 1x eSATA, Mikrofon, Kopfhörer
Besonderheiten Seitenteile gedämmt, Festplattenkäfige demontierbar, Komponentenbefestigung mit Rändelschrauben, Fronttür abnehmbar (kann rechts und links montiert werden), Montage des Netzteils am Gehäuseboden, ausrichtbarer Innenlüfter am Boden
Gesamtgewicht 16,9 Kg
Preis (UVP) 209 Euro
Marktpreis ca. 190 Euro

Autor: Jochen Schembera
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