Architektur II
Auch die Shader-Einheiten von R520, RV530 bzw. RV515 wurden grundlegend verbessert bzw. verändert. So hat sich auch die Anzahl der Vertex-Shader verändert und es kommen 8 (X1800), 5 (X1600) bzw. 2 (X1300) Einheiten zum Einsatz. Generell wird nun das schon durch Nvidias GeForce 6 und GeForce 7 Serie bekannte Shader Model 3.0 (Pixel- und Vertex-Shader 3.0) unterstützt und bietet Entwicklern neue Möglichkeiten, die sich auch auf die Performance auswirken. Ebenfalls neu ist der so gennante "Ultra Threading Dispatch Processor", welcher das Kernstück der Pixel-Shader-Engine bildet und die anfallenden Daten aus der Setup Engine an die "Texture Address Unit" und die jeweiligen Quad Pixel-Shader-Cores (4 Pipelines je Core) verteilt.
Rene Froeleke, Technical PR Manager bei ATi Europe, kommentiert den Ultra Threading Dispatch Processor wie folgt: "Die Verbesserung der Effizienz des Chips durch den Ultra Threading Dispatch Processor bedeutet, dass 4 Render Back-Ends der heutigen Generation in der Praxis mehr Arbeit pro Takt verrichten können als 4 Render Back-Ends der letzten Generation. Natürlich nicht bei synthetischen Fillrate Testprogrammen, aber bei den Spielen der heutigen Generation."
Daher sollte man auch nicht verwundert sein, wenn die theoretischen Werte für Pixel- und Texel-Fillrate der X1600 Serie unterhalb der einer X1300 Pro liegen, da die Pixel-Shader-Performance ebenfalls eine sehr große Rolle spielt und die RV530-Derivate hier satte 12 Pipelines zu bieten haben. Die folgenden Blockdiagramme (v.l.n.r. X1800, X1600, X1300) erläutern noch einmal sehr schön die flexible Architektur der R5xx-Generation. Nennenswerte Features der aufpolierten Shader sind natürlich "Dynamic Flow Control" und "128 Bit Floating Point Rendering", auf die wir hier nicht näher eingehen möchten.
Neu dabei sind nun auch Ausstattungs-Merkmale wie "Advanced HDR with Anti-Aliasing", welches wir in abgewandelter Form bereits von Nvidias GeForce 7 Serie kennen, "Adaptive Anti-Aliasing", "Improved Texture Filtering Quality" und "3Dc+", die aufpolierte Version der 3Dc-Texturkompression die seit der Vorstellung der Radeon X800 Serie jedem User ein Begriff sein sollte. HDR kann, vereinfacht gesagt, für mehr Realismus und speziell verbesserte Helligkeits- und Leuchteffekte sorgen. Dies wird durch den Umstieg von 8 Bit Integer Werten bei Red, Green, Blue und Alpha zu jeweils 16 Bit Floating-Point möglich - jeweils 65.536 (2^16) statt bisher 256 (2^8) Stufen möglich. Für gesteigerte Bildqualität kommt zudem der neue 6x Adaptive AA Modus zum Einsatz (Bildvergleich siehe unten). Abschließend wollen wir noch die Hardware-Unterstützung von H.264 und den Support von ATis eigener Avivo-Technologie der Vollständigkeit halber erwähnen. Auf der folgenden Seite kommen wir nun zu einem weiteren wichtigen Punkt, den Preisen.
Autor: Patrick von Brunn