Die Radeon R9 270X, Teil der neuen "Volcanic Islands"-Familie, geht als Nachfolger der Radeon HD 7870 ins Rennen und bedient sich dabei der Pitcairn-Technik, also der GPU des Vorgängers. AMD nennt den neuen alten Chip fortan "Curacao" und bringt gleichzeitig kleinere Änderungen im Vergleich zu den bisherigen Radeon HD 78XX-Modellen mit ins Spiel. Die etwa 212 mm² große Pitcairn- bzw. Curacao-GPU, die eine 28 nm Fertigungstechnologie zugrunde hat und von Partner TSMC gefertigt wird, basiert auf etwa 2,8 Milliarden Transistoren. Dank der bereits 2012 erstmals vorgestellten Graphics-Core-Next-Architektur (kurz GCN) möchte man auch in den kommenden Jahren am Markt Erfolg haben. Hierzu verabschiedete man sich vom langjährigen VLIW-Design mit mehr-dimensionalen Shader-Einheiten und setzt stattdessen auf ein Mix aus Skalar- und Vektor-Einheiten. Dadurch soll die Auslastung der Shader ingesamt gesteigert werden und die gesamte GPU noch effizienter arbeiten. Die R7 260X auf Basis der Bonaire-GPU wird das erste kleinere Update an GCN beinhalten.
Die XFX Radeon R9 270X Black Edition setzt auf ein eigenes Kühlsystem.
Insgesamt 1.280 Shader-Einheiten (Compute Units, kurz CUs) stehen auf einer Radeon HD 7870 bereit, was gleichermaßen auch für die R9 270X gilt. Diese Eckdaten ergeben sich aus 64 ALUs pro CU, bei 20 CUs in einem Chip. Entsprechend der Anzahl der CUs skalieren auch die TMUs (Texture Mapping Units) sowie TAUs (Texture Address Units), die ROPs sind mit 32 fix. Seitens der Taktraten wird eine HD 7870 standardmäßig mit 1.000 MHz betrieben (kein Boost-Modus), wohingegen sich eine R9 270X über bis zu 1.050 MHz im Boost-Betrieb freuen darf. Daraus ergeben sich Rechenleistungen von 2.688 GFLOPS für eine neu aufgelegte R9 270X respektive 2.560 GFLOPS für deren Vorgängerin alias HD 7870. XFX hat bei der R9 270X Black Edition ordentlich an der Performanceschraube gedreht und liefert die Karte ab Werk mit einem Boost-Takt von bis zu 1.160 MHz aus. Damit gehört die Karte zu den schnellsten R9 270X Modellen weltweit!
Am Slot-Bracket zeigt sich die Karte anschlussfreudig.
Die Speicheranbindung wurde auf insgesamt vier einzelne Speichercontroller aufgeteilt, die jeweils ein 64 Bit breites Interface beinhalten. Damit ergibt sich in Summe ein 256 Bit Speicherinterface, das im Referenzdesign mit 2 GB GDDR5-Speicher bestückt wird. Theoretisch sind auch Varianten mit anderer Speicherbestückung denkbar und werden den Markt in den nächsten Wochen auch sicherlich erreichen – Modelle mit 4 GB Gesamtkapazität sind bereits verfügbar. Während die Frequenz bei der HD 7870 noch bei 2.400 MHz lag, geht die R9 270X mit 2.800 MHz deutlich schneller zuwerke. Den Speichertakt hat XFX ebenso angepackt und auf effektiv 2.900 MHz festgelegt. Auch bei der Kühlung weicht man von der AMD-Referenz ab und verwendet einen massiven Alu-Kühlkörper inkl. vier Kupfer-Heatpipes, kombiniert mit zwei Lüftern, die die warme Abluft aus dem Gehäuse transportieren (Double Dissipation). Dabei begnügt sich die Karte mit zwei Slots Bauhöhe und entspricht damit dem Referenzdesign. Die typische Leistungsaufnahme gibt AMD mit 180 Watt an, was nur 5 Watt über der Angabe der HD 7870 liegt. Entsprechend wird die Karte zusätzlich über 2x 6-Pin-PCIe-Anschlüsse versorgt.
Das Arbeiten und Spielen mit mehreren Bildschirmen wird immer populärer und so bietet natürlich auch die neue Generation entsprechende Unterstützung per AMD Eyefinity. Mit zwei DVI- (jeweils DVI-I) und einem HDMI- sowie zwei Mini-DisplayPort-Ausgängen, ist eine Konfiguration mit mehreren Monitoren problemlos möglich – entsprechende Adapter für die Mini-DP-Ports vorausgesetzt. DirectX 11.2 ist bei der Pitcairn-Neuauflage noch kein Thema und bleibt einigen wenigen Modellen der neuen R-Familie vorbehalten. Folgend die technischen Eckdaten im Überblick.
Hersteller | Nvidia | AMD | AMD |
Produktbezeichnung | Radeon R9 280X | Radeon R9 270X | Radeon R9 280 |
Logo | |||
Chip/Codename | Tahiti XTL | Curacao XT | Tahiti Pro |
Fertigung | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
Transistoren | ca. 4,31 Mrd. | ca. 2,80 Mrd. | ca. 4,31 Mrd. |
Shader-Einheiten | 2.048 (1D) | 1.280 (1D) | 1.792 (1D) |
Basis-Frequenz | - | - | 850 MHz |
Boost-Frequenz | 1.000 MHz | 1.050 MHz | 933 MHz |
Rechenleistung (MAD) | 4.096 GFLOPS | 2.688 GFLOPS | 3.046 GFLOPS (Basis) 3.344 GFLOPS (Boost) |
ROPs | 32 | 32 | 32 |
TMUs | 128 | 80 | 112 |
Pixelfüllrate | 32.000 MPixel/s | 33.600 MPixel/s | 32.000 MPixel/s (Basis) 33.600 MPixel/s (Boost) |
Texelfüllrate | 128.000 MTexel/s | 80.000 MTexel/s | 95.200 MTexel/s (Basis) 104.496 MTexel/s (Boost) |
Speicher-Frequenz | 3.000 MHz | 2.800 MHz | 2.500 MHz |
Speicher-Interface | 384 Bit | 256 Bit | 384 Bit |
Speicher-Bandbreite | 288.000 MB/s | 179.200 MB/s | 240.000 MB/s |
Speicher-Volumen | 3 GB GDDR5 | 2 GB GDDR5 | 3 GB GDDR5 |
DirectX (komplett) | 11.1 | 11.1 | 11.1 |
Multi-GPU | CrossFireX | CrossFireX | CrossFireX |
Stromsparmechanismus | √ (ZeroCore) | √ (ZeroCore) | √ (ZeroCore) |
Leistungsaufnahme typ. | 250 Watt | 180 Watt | 225 Watt |
Leistungsaufnahme max. | - | - | - |
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