ARTIKEL/TESTS / Sapphire NITRO+ Radeon RX 6800 im Test

Technische Daten

Bei der NITRO+ Radeon RX 6800 von Sapphire handelt es sich um eine Grafikkarte auf Basis eines Navi-21-Derivats (Navi 21 XL), jedoch nicht um die volle Ausbaustufe (siehe Seite 3 des Tests). Dieser Grafikchip bietet 60 CUs und damit satte 3.840 FP32-ALUs. Ergänzt werden die technischen Eckdaten von 240 Textureinheiten (TMUs) sowie 96 ROPs. Die 16 GB GDDR6-Speicher sind über ein 256 Bit breites Interface an die GPU angebunden. Dazwischen arbeitet ein schneller Infinity Cache mit 128 MB, der als Pufferspeicher dient und unnötige Speicherzugriffe verhindern soll. Dadurch verspricht AMD eine effektiv deutlich höhere Speicherbandbreite, als die rein rechnerisch bestimmten 512 GB/s des 8.000 MHz schnellen VRAMs. Speichertechnisch ist die RX 6800 damit gleichzusetzen mit ihren größeren Geschwistern. Die GPU selbst arbeitet mit einer Spielefrequenz oder Gametakt von 1.815 MHz und kann per Boost auf bis zu 2.105 MHz beschleunigen.

Ein massiver Triple-Fan-Kühler hälft die Komponenten auf angenehmen Temperaturen.

Ein massiver Triple-Fan-Kühler hälft die Komponenten auf angenehmen Temperaturen.

Die Leistungsaufnahme der Referenzkarte gibt AMD mit 250 Watt an und spricht hierbei von einer Thermal Board Power, kurz TBP. Sapphire hat diesen Wert in seinen Datenblättern auf 290 Watt angehoben. Damit steht weitere Leistung für noch höhere Taktraten bereit. Die Karte wird über zwei 8-Pin-PCIe-Anschlüsse mit Leistung versorgt und hat somit 375 Watt zur Verfügung hat (75 Watt PCIe Slot + 2 x 150 Watt 8-Pin Anschluss). Sowohl den Boost- als auch den Gametakt hat der Hersteller ab Werk bereits angehoben (siehe nächster Abschnitt), der Speichertakt ist unverändert. Mehr zur Leistungsaufnahme lesen Sie auf Seite 18 des Artikels.

Per BIOS-Schalter kann man zwischen verschiedenen Betriebsmodi wählen (Bildquelle: Sapphire).

Per BIOS-Schalter kann man zwischen verschiedenen Betriebsmodi wählen (Bildquelle: Sapphire).

Über einen BIOS-Schalter an der Grafikkarte kann der Nutzer zwischen verschiedenen UEFI-Versionen wählen und die Karte in grundlegend unterschiedlichen Modi betreiben. Ab Werk befindet sich die NITRO+-Karte im Performance Mode, was in satten 1.980 MHz Gametakt (+165 MHz bzw. 9,1 Prozent) und 2.190 MHz Boosttakt (+ 85 MHz bzw. 4,0 Prozent) resultiert. Alternativ gibt es noch einen Silent Mode, der den Schwerpunkt auf einen flüsterleisen Betrieb legt. Die dritte Stellung des Schalters erlaubt die Einstellung per TriXX-Software, über die auch ein weiterer Modus namens TOXIC BOOST möglich ist.

Die beiden äußeren Axial-Lüfter sind 100 mm groß, der mittlere hingegen nur 90 mm.

Die beiden äußeren Axial-Lüfter sind 100 mm groß, der mittlere hingegen nur 90 mm.

Am Slot-Bracket der Karte sind insgesamt drei DisplayPort-Anschlüsse und ein HDMI-Port vorhanden.

Am Slot-Bracket der Karte sind insgesamt drei DisplayPort-Anschlüsse und ein HDMI-Port vorhanden.

Für die Kühlung der wesentlichen Komponenten der Grafikkarte zeichnet sich ein Triple-Fan-Kühler verantwortlich. Die GPU wird von einem massiven Kupferblock umgeben, dessen aufgenommene Wärme über fünf Heatpipes an den großflächlichen Kühlkörper abgegeben wird. Ein separater Kühler, der nicht an die Heatpipes der GPU angebunden ist, sorgt für den Wärmeabtransport von GDDR6-Speicher und den Spannungswandlern (VRMs). Für eine gleichmäßige Verteilung der Wärme auf den gesamten Kühlkörper sorgen zwei zusätzliche Heatpipes. Bei den verbauten Lüftern handelt es sich um insgesamt drei axiale Ausführungen, zwei Mal mit 100 mm Größe und ein Mal mit 90 mm (Mitte). Im 2D-Betrieb sorgt die Lüftersteuerung für einen Stillstand der Lüfter. Die Bauhöhe gibt der Hersteller mit 2,7 Slots an, was für die Praxis also gleichbedeutend mit Triple-Slot ist. Mehr zur Temperatur- und Geräuschentwicklung erfahren Sie auf Seite 18 des Tests.

Die Grafikkarte wird außerdem durch verschiedene RGB-Elemente, wie ein seitlicher Sapphire-Schriftzug oder an den Kanten des PCBs, beleuchtet. Über die Software TriXX (Download) besteht Zugriff auf eine Fülle von LED-Farben in Verbindung mit einer Auswahl an RGB-Beleuchtungsmodi, darunter der „Fan Speed Mode“, der „PCB Temperature Mode“ und der farbenfrohe „Rainbow-Modus“. Der 3-Pin-Header am Ende der Grafikkarte ermöglicht die externe Synchronisation der RGB-LEDs zwischen der Grafikkarte und dem Mainboard.

Über eine Kombination aus zwei 8-Pin-PCIe-Anschlüssen wird der Bolide mit ausreichend Leistung versorgt.

Über eine Kombination aus zwei 8-Pin-PCIe-Anschlüssen wird der Bolide mit ausreichend Leistung versorgt.

Ein Blick auf die Unterseite des PCBs durch eine Aussparung in der großflächigen Metall-Backplate.

Ein Blick auf die Unterseite des PCBs durch eine Aussparung in der großflächigen Metall-Backplate.

Hinsichtlich der Anschlussmöglichkeiten für Monitore bietet die Radeon-Grafikkarte 1 x HDMI 2.1 und 3 x DisplayPort 1.4a. Die erhöhte Bandbreite von HDMI 2.1 ermöglicht erstmals eine einzige Kabelverbindung zu 8K-HDR-Fernsehern für Spiele mit ultrahoher Auflösung. Unterstützung für AV1-Decodierung und weitere Videocodecs gehört ebenso mit zum Featureset.

Folgend die technischen Eckdaten im Vergleich mit der RX 5700 XT auf Basis der ersten RDNA-Generation und mit der RX 6800 XT, einem weiteren Modell der aktuellen Radeon-RX-6000-Familie.

Hersteller AMD
Produktbezeichnung Radeon RX 6800 Radeon RX 6800 XT Radeon RX 5700 XT
Logo
Architektur RDNA 2 RDNA
Grafikchip Navi 21 Navi 10
Fertigung 7 nm
Transistoren ca. 26,8 Mrd. ca. 10,3 Mrd.
Compute Units 60 72 40
FP32-ALUs 3.840 4.608 2.560
Raytracing-Hardware
Gametakt 1.815 MHz 2.015 MHz 1.750 MHz
Boosttakt 2.105 MHz 2.250 MHz 1.905 MHz
FP32-Rechenleistung 16.166 GFLOPS 20.736 GFLOPS 9.754 GFLOPS
FP16-Rechenleistung 32.333 GFLOPS 41.472 GFLOPS 19.508 GFLOPS
ROPs 96 128 64
TMUs 240 288 160
Speichertakt 8.000 MHz 7.000 MHz
Speicherinterface 256 Bit
Speicherbandbreite 512.000 MB/s 448.000 MB/s
Speichermenge 16 GB GDDR6 8 GB GDDR6
Infinity Cache 128 MB
Interface PCIe 4.0
Leistungsaufnahme 250 Watt 300 Watt 225 Watt
Auf der Rückseite befindet sich eine große Backplate.

Auf der Rückseite befindet sich eine große Backplate.

Autor: Patrick von Brunn, Stefan Boller
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