ARTIKEL/TESTS / Intel X38 im Test: Gigabyte X38-DQ6

Layout

Prinzipiell hat Hersteller Gigabyte das neue X38-DQ6 als Standard-ATX-Platine konzipiert und muss auf den vorgegebenen Abmessungen (12,0 x 9,6 Zoll) die zahlreichen Ausstattungsmerkmale unterbringen. Das Dual-Chipsatz-Design sieht dabei die traditionelle Aufspaltung des Layouts in zwei wesentliche Bereiche vor. Oberhalb des PEG #1 finden wir die Northbridge, den CPU-Sockel samt Spannungswandler (mit im Kühlkreislauf), die DDR2-DIMM-Sockel und diverse Anschlüsse. Teil der sechs Q-Technologien (Quad BIOS, Quad Cooling, Quad eSATA, Quad Triple Phase, Quad-Core Optimized und Quad DDR2 Slots) ist auch die Quad Cooling-Technologie. Quad Cooling basiert auf einem Heatpipe-Kühlkreislauf (Silent-Pipe) der sich von den Spannungswandlern ausgehend, über die Northbridge, bis hin zur weiter unten im Design gelegenen Southbridge erstreckt. Als vierten Punkt im Quad Cooling markiert Crazy Cool auf der Rückseite des Boards einen weiteren Kühlmechanismus, der sowohl die CPU als auch North- und Southbridge in Sachen Temperatur entlasten soll. Problematik: Durch die zusätzliche Bauhöhe der passiven Kühlelemente sind beim Einsatz eines Retention-Modul in der Regel die Schrauben für die Befestigung mit der Back-Plane zu kurz. Hier sollte man sich um längere Schrauben bemühen oder Crazy Cool abmontieren - mehr zur Effizienz des Systems später im Artikel. Wer auf einen Standard-Boxed-Kühler bzw. die Montage mit vier "einrastenden Füßen" setzt, wird hier keine Schwierigkeiten haben. Eine altbekannte Engstelle können wir wiederum im Bereich der DDR2-DIMM-Sockel und dem primären PEG-Slot ausmachen, da hier beim Einbau einer langen PCI Express Grafikkarte (á la Radeon HD 2900 XT oder GeForce 8800) die Sicherungsnasen der DIMMs in der Erreichbarkeit stark eingeschränkt sind.

Mit zum oberen Mainboardteil gehört auch das Back-Panel, das eigentlich alle auf dem Board verfügbaren Anschlüsse, abgesehen von eSATA, nach außen schleift. So finden wir folgende Schnittstellen: PS/2 für Tastatur und Maus, Digital-Audio via Chinch und optischem Leiter, FireWire 400 (passive und aktive Variante), 2x RJ45 Gigabit-Ethernet, sowie 8x USB 2.0. Für die übrigen FireWire- und USB-Ports werden Slotbrackets benötigt oder können an das Front-Panel angeschlossen werden. Die auf dem Board verfügbaren seriellen COM- und parallelen LPT-Ports hat man nicht am Back-Panel umgesetzt - ein Slotbracket fehlt ebenso.

Im unteren Mainboardbereich befinden sich die Erweiterungsslots, die Southbridge, die Front-Panel-Anschlüsse, satte acht SATA2-Ports und der einzige IDE-Kanal, sowie Pins für die externen USB- und FireWire-Ports sowie den COM- und LPT-Anschluss. Unserer Meinung nach gibt es keine groben Fehler im Layout der Platine. Lediglich über die Aufteilung der PCI- und PCIe-Erweiterungsslots könnte man diskutieren, da im Falle eines Multi-GPU-Systems mit zwei Dual-Slot-Grafikkarten nur noch ein PCI-Steckplatz zur Verfügung steht. Eine Vertauschung mit den weniger genutzten PCI Express x1 Slots hätte hier Abhilfe schaffen können. Alternativ wäre auch eine Platzierung der PCI-Ports oberhalb der Grafikkarten möglich gewesen. Auf der folgenden Grafik haben wir nochmals alle wichtigen Stellen auf der Platine markiert und geben gleichzeitig einen kleine Übersicht zur Platzierung der einzelnen Chips und Funktionalitäten auf dem X38-DQ6 von Gigabyte.

  1. LGA775 Sockel
  2. X38 (MCH)-Northbridge mit Kühler
  3. ICH9R-Southbridge mit Kühler
  4. DDR2-DIMM-Sockel
  5. PCI Express 2.0 x16 #1
  6. PCI Express 2.0 x16 #2
  7. Realtek RTL81118 PHY #1 (GbE an PCIe)
  8. Realtek RTL81118 PHY #2 (GbE an PCIe)
  9. Realtek ALC889A (Audio)
  10. Texas Instruments TSB43AB23 (1394)
  11. Gigabyte SATA2 (2x SATA2)
  12. 6x SATA2
  13. 2x SATA2 und IDE-Kanal
  14. ATX- und Floppy-Anschluss

BIOS

Ein wesentlicher Bestandteil eines guten Mainboards ist natürlich auch ein vollständiges und ausgereiftes BIOS. Für unsere Tests haben wir mit Version F5g gearbeitet, die bereits einige Verbesserungen mit sich bringt. Speziell haben wir unser Hauptaugenmerk auf Features und Funktionen hinsichtlich des Overclocking gelegt und daraufhin untersucht. Das Award-BIOS hält hierfür einige Punkte bereit. Im Menü "MB Intelligent Tweaker (M.I.T.)" hat der User volle Kontrolle über Frequenzen und Spannungen. So ist man nicht nur Herr über diverse Beschleunigungsmechanismen und -automatismen ("Robust Graphics Booster" und "C.I.A.2"), sondern kann auch selbst Hand anlegen. Das Konfigurieren des CPU-Multiplikators (FID), des Front Side Bus (100 bis 700 MHz, 1 MHz-Schritte), der PCI Express Frequenz (90 bis 150 MHz, 1 MHz-Schritte) und des Memory-Multiplikators (2 bis 4, verschiedene Schrittweiten und Straps) ist ohne großen Aufwand möglich. Ebenso sind auch die DRAM-Timings präzise regelbar, wozu auch eine einstellbare Command Rate zählt.

Neben den Frequenzen ist auch das Setup der Spannungen ein wichtiger Aspekt in einem guten BIOS. Hierfür hält Gigabyte die folgenden Möglichkeiten parat: CPU/PCIEX Clock Driving Control (700 bis 1000 mV, 100 mV-Schritte), CPU Clock Skew Control (100 bis 1500 ps, 100 ps-Schritte), (G)MCH Clock Skew Control (100 bis 1500 ps, 100 ps-Schritte), DDR2 OverVoltage Control (0,05 bis 1,55 V, 0,05 V-Schritte), PCI-E OverVoltage Control (0,05 bis 0,35 V, 0,05 V-Schritte), FSB OverVoltage Control (0,05 bis 0,35 V, 0,05 V-Schritte), (G)MCH OverVoltage Control (0,025 bis 0,375 V, 0,025 V-Schritte), MCH Reference Voltage Control (±10%), DDR Reference Voltage Control (±10%), DDR Termination Voltage Control (±50 mV), CPU Voltage Control (0,50 bis 1,60 V, 0,00625 V-Schritte bzw. 1,60 bis 2,35 V, 0,05 V-Schritte). Bei allen genannten Spannungen steht außerdem immer die Auto-Option zur Verfügung. Besonders massiv geht Gigabyte bei den Settings für CPU- und Memory-Spannung ans Werk: bis zu 3,35 Volt (bei 1,8 V Referenz-Spannung) für Speicher und 2,35 Volt für CPU kann man hier einstellen. Weitere Features wie eine Pulsweitenmodulation (PWM) zur Steuerung der Lüfterdrehzahl und vieles mehr runden das BIOS des X38-DQ6 ab und machen es wie geschaffen für den Enthusiasten. Mehr zum Overclocking erfahren Sie auf der nächsten Seite.

Autor: Patrick von Brunn
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