Unser Testmuster kam mit einer QWERTY-Tastatur, wobei das grundlegende Layout mit dem deutschen vergleichbar ist
Razer, ursprünglich als Hersteller für Eingabegeräte und Peripherie erfolgreich in Erscheinung getreten, ist mittlerweile seit einigen Jahren auch am Notebook-Markt vertreten. Dabei hat man den Fokus von Beginn an auf das gehobene Segment gelegt und sich mittlerweile eine starke Marke in diesem Bereich aufgebaut. Entsprechend hoch waren auch unsere Erwartungen an das Razer Blade 15, das in unserer Modellvariante immerhin gut 2.000 Euro kostet und entsprechend abliefern muss. In Sachen Verarbeitungsqualität kann uns das Razer-Gaming-Notebook vollends überzeugen, denn das schwarze, eloxierte Aluminium-Gehäuse im matten Finish ist nicht nur robust, sondern auch sehr elegant. Einzig die Anfälligkeit für Fingerabdrücke lassen es hin und wieder etwas schmutzig wirken, doch dafür liefert der Hersteller gleich ein passendes Mikrofasertuch mit.
Die Full-HD-Auflösung sorgt auf den 15,6 Zoll Bildschirmdiagonale für scharfe Inhalte (141 dpi) und das verwendete IPS-Panel für hohe Blickwinkel sowie satte Farben. Zur 100-prozentigen Abdeckung des Adobe-sRGB-Farbraums werden die Panels hierzu entsprechend kalibriert. Die seitlichen Ränder werden als Slim Bezel beworben und sind nur 4,9 mm stark. Der obere und vor allem der untere Rand („Kinn“) sind hingegen etwas größer ausgefallen, stören in der Praxis aber nicht. Das 144-Hz-Panel ist sowohl im Gaming- als auch im Office-Betrieb ein echter Spaßfaktor.
Wer das Blade im Praxiseinsatz hat, muss sich im Netzbetrieb für ein Arbeitsprofil entscheiden ‒ im Akkubetrieb steht nur das Balanced-Profil zur Auswahl. Dieses Profil legt die Performance des Systems fest und beeinflusst diese, wie unsere Benchmarks auf den folgenden Seiten noch zeigen werden, deutlich. Grundsätzlich bietet der Hersteller drei unterschiedliche Profile an: Balanced, Creator und Gaming, wobei alle drei nur im Netzbetrieb zur Auswahl stehen. Während unserer Tests blieb die CPU-Frequenz im lastfreien Idle-Betrieb unabhängig vom gewählten Profil auf vergleichbarem Niveau. Anders sieht es allerdings bei Belastung des Systems aus, wobei das Creator-Profil speziell für CPU-lastige Workloads konzipiert wurde. Wer sich ins Gaming-Abenteuer stürze und dafür maximale Performance möchte, sollte das Gaming-Profil wählen, das mehr Reserven für die RTX-2070-Grafik aktiviert.
Die Tastatur bietet viele Beleuchtungs-Modi, die sich per Software einstellen lassen.
Je nach gewähltem Profil stellen sich auch verschiedene Niveaus an Leistungsaufnahme und Geräuschentwicklung ein. Während die Leistungsaufnahme im Idle-Betrieb stärker schwankte, konnten wir je nach gewähltem Profil eine Peak-Leistungsaufnahme von rund 168 Watt messen ‒ damit hat das mitgelieferte 230-Watt-Netzteil genügend Leistungsreserven. Dies gilt auch für die CPU-Temperatur, die anfangs durch ordentliche Turbo-Frequenzen höher ist auch der Lüfter erst zeitversetzt zu arbeiten beginnt. Je nach Betriebszustand konnten wir auch ein Schwingen bzw. Pulsieren der Lüfterdrehzahl provozieren, was in ruhigen Umgebungen unangenehm ist, beim Gaming (mit Kopfhörern) aber nicht wirklich stört. Auch die seitlich deutlich höheren Geräuschpegel von bis zu 61 dB(A) (Balanced) bzw. 66 dB(A) (Creator oder Gaming) nimmt man direkt vor dem Bildschirm nur eingeschränkt wahr.
Die hohe Verarbeitungsqualität überzeugt und das edle Design macht das Blade 15 zu einem echten Hingucker.
Übrigens lässt sich die Lüfterregelung, wie schon bei anderen Blade-Modellen, auch komplett deaktivieren und stattdessen eine fixe Drehzahl zwischen 4.300 und. 5.500 UPM einstellen. Ein Beispiel: Stellen wir im Gaming-Mode fest auf minimale Lüfterdrehzahl um, wird das Gesamtsystem zwar deutlich wärmer, aber auch leiser. Es kann sich also durchaus lohnen, hier ein wenig Zeit in Optimierung zu investieren. Alle Informationen zu den Akkulaufzeiten in den verschiedenen Profilen erfahren Sie ab Seite 12 des Artikels zum Test.
Die verbaute Rubber-Dome-Tastatur, die einen sehr angenehmen Druckpunkt bietet, konnte in der Praxis während unserer ausführlichen Tests ebenso überzeugen. Auf einen Nummernblock hat der Hersteller, wie auch auf weitere Multimedia-Keys, beim Design des Tastenlayouts verzichtet. Die für das 2020er-Modell überarbeitete Tastatur verfügt über eine größere rechte Shift-Taste und halbhohe Pfeiltasten mit N-Key-Rollover sowie Anti-Ghosting. Die kleinen Pfeiltasten sind sicherlich Geschmacksache. Wichtiger ist hingegen, dass man weiterhin die Strg-Taste ganz links außen anordnet und nicht die Fn-Taste, wie andere Hersteller. Razer bewirbt die Tastatur mit Einzelzonen-RGB-Beleuchtung aller Tasten, die per Software angepasst werden kann und viele Möglichkeiten der Individualisierung bietet (Razer Chroma). Das umfangreiche Ecosystem wird von Razer Chroma Studio ergänzt. Befindet man sich im Akkubetrieb, wird das Key-Backlight zur Schonung des Akkus auf 50% der Helligkeit reduziert.
So weit lässt sich der Bildschirm am Blade 15 nach hinten klappen.
Bereits ab Werk sind die vollständigen Razer-Tools auf dem Gerät installiert und einsatzbereit. In der Taskleiste hat Razer ein hübsches Tray-Icon untergebracht, das schnellen Zugriff auf die verschiedenen Razer-Software-Funktionen und Zugang zum eigenen Razer-Account ermöglicht. Damit hat man z.B. im Handumdrehen das passende Profil für den anstehenden Office-Betrieb oder eine kleine Gaming-Session gewählt.
Razer-Software zur Profil-Auswahl.
Razer-Software zur RGB-Konfiguration.
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