NEWS / Microsoft an Nintendo-Übernahme interessiert

04.08.2004 06:30 Uhr    Kommentare

Microsoft hat Interesse an einer Übernahme des japanischen Xbox-Konkurrenten Nintendo. Sofern eine Verkaufsbereitschaft bestehe, würde er umgehend ein Angebot abgeben, sagte Bill Gates im Rahmen einer Analystenkonferenz gegenüber der WirtschaftsWoche. Der japanische Spielkonsolenhersteller befindet sich mehrheitlich im Besitz des japanischen Milliardärs Hiroshi Yamauchi.

Nach Angaben von Branchenkennern könnte die Übernahme den Markt konsolidieren und Microsofts Spielebibliothek stärken. "Bei künftigen Spielkonsolen wird nicht nur deren Leistungsfähigkeit Ausschlag gebend sein, sondern vor allem auch die dafür verfügbare Software", sagte Bryan Lee, Finanzchef von Microsofts Home- und Entertainmentsparte gegenüber der WirtschaftsWoche. Microsoft ist mit der Xbox seit November 2001 auf dem Spielkonsolenmarkt aktiv. Nintendo hat seinen GameCube nur wenige Tage später gelauncht. Beide kämpfen um die zweite Position auf dem Konsolenmarkt, der mit Abstand von Sonys PS2 dominiert wird.

Microsofts "Kriegskasse" ist für eine eventuelle Übernahme des Konkurrenten prall gefüllt. In seinem am 30. Juni 2004 abgelaufenen Geschäftsjahr verzeichnete Microsoft Gewinne in Höhe von 8,17 Milliarden Dollar. Auch nach der Auszahlung von bis zu 75 Milliarden Dollar an seine Aktionäre in den kommenden vier Jahren sitzt Microsoft noch auf Cash-Reserven von 25 Milliarden Dollar. Nintendo musste dagegen im Geschäftsjahr 2003 eine Halbierung seines Nettogewinns auf 245 Millionen Euro hinnehmen.

Auch in punkto Markenwert ist der US-Konzern dem japanische Unternehmen weit überlegen. Laut Markenranking der BusinessWeek konnte sich Microsoft mit einem Markenwert von 61,4 Milliarden Dollar (minus sechs Prozent) gleich hinter Coca Cola auf dem zweiten Platz behaupten. Nintendo verlor dagegen beim Markenwert im Vergleich zum Vorjahr 21 Prozent und fiel mit knapp 6,5 Milliarden Dollar vom 32. auf den 46. Platz der Liste der 100 wertvollsten Marken der Welt.

Quelle: Pressetext, Autor: Christoph Buhtz
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