Die XLR8 CS3150 SSD-Familie basiert auf PCI Express der 5. Generation und auf einem Phison E26-Controller, genauer gesagt dem Modell Phison PS5026-E26. Wie viele andere Hersteller, setzt auch PNY auf dazu passende Flash-Speicher von Chipriese Micron. Dabei handelt es sich um 3D-NAND-Flash in TLC-Technologie mit 232 Lagen, auch als RG NAND Generation 3 bekannt. Externer DRAM-Puffer ist mit insgesamt 2 GB vorhanden und wird von SK hynix geliefert. Alles in Allem ist die Ausstattung damit sehr ähnlich zur FireCuda 540 von Seagate (Test) oder zur Z540 von TEAMGROUP (Test). Der Pufferspeicher ist gegenüber der Z540 jedoch nur halb so groß dimensioniert.
Die Laufwerke der Serie bieten hohe Geschwindigkeiten bei sequenziellem Lesen und Schreiben von bis zu 12.000 MB/s (lesend) bzw. 11.000 MB/s (schreibend) ‒ wie üblich modellabhängig, siehe Abschnitt weiter unten. Die hier und heute im Test befindliche 1-TB-Version erreicht diese Maximalwerte nicht ganz und verspricht 11.500/8.500 MB/s. Die IOPS für 4K lesen/schreiben gibt der Hersteller offiziell nicht an. Der verbaute Phison PS5026-E26-Controller bietet ein PCI Express 5.0 x4 Interface und unterstützt NVMe 2.0. Insgesamt acht Kanäle mit einer Geschwindigkeit von bis zu 2.400 MT/s erlauben theoretische SSD-Größen von bis zu 32 TB und Geschwindigkeiten von 14.000 MB/s bzw. 11.800 MB/s. Zusätzlich wird der Controller durch Mechanismen für Datenintegrität (LDPC Engine; End-To-End Data Path Protection; SmartECC), hardwarebasierte Verschlüsselung (AES 256 Bit) sowie Features wie TCG Opal 2.01 ergänzt. PNY bewirbt die Unterstützung von TCG Opal aktiv.
Auf der Oberseite befindet sich der aktive Kühler.
Die Unterseite zeigt die Backplate der Kühlung.
Ausreichende Kühlung ist bei PCIe-Gen5-Drives immer ein wichtiger Aspekt, weshalb PNY die XLR8 CS3150 mit vormontiertem Kühlkörper inkl. zweier Lüfter und RGB-Beleuchtung. Zum Betrieb der Lüfter ist ein Anschlusskabel mit 9-Pins vorgesehen. Dieser (USB)-Stromanschluss ist zur Stromversorgung der Lüfter und zur Steuerung der LEDs vorgesehen. Die RGB-Beleuchtung lässt sich wiederum in das Beleuchtungssystem EPIC-X RGB integrierten und die Effekte können per PNY VelocityX Software gesteuert werden. Während unserer Tests verrichtete der Kühler seine Aufgabe sehr souverän und die SSD geriet nicht in ein thermisches Throttling. Die Drehzahl der Lüfter ist leider nicht steuerbar und sie wechseln in einem An-/Aus-Betrieb zwischen Stillstand und maximaler Drehzahl – deutlich hörbar, aber nicht übertrieben laut. Die Abmessungen inkl. Kühlkörper betragen 76 mm x 23,5 mm x 17,5 mm (L x B x H; Herstellerangabe).
TLC-Speicher erreicht Technologie-bedingt nicht die Leistungsdaten von MLC oder gar SLC, weshalb die Hersteller entsprechende Techniken einsetzen, um die Performance auf ein vergleichbares Niveau anzuheben. Daher wird ein Pseudo-SLC-Cache verwendet, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Dabei wird ein Teil der Speicherzellen im SLC-Modus (1 statt 3 Bit) betrieben und damit als schneller Zwischenspeicher verwendet. Dadurch wird für gewöhnlich eine hohe Spitzenperformance bei Bursts erreicht, längere Schreibvorgänge lassen die Performance dann aber einbrechen, da der Zwischenspeicher zunächst zurückgeschrieben werden muss, was sonst in Zeiträumen ohne Schreiblast geschieht.
Dass ein entsprechendes System zum Einsatz kommt, ist bei TLC-SSDs obligatorisch. Details zur Funktionsweise auf der PNY-SSD werden nicht benannt, aber dafür haben wir den Praxistest unternommen. Während unserer Tests zum Thema Caching (SsdSlowMark) konnten wir beim Beschreiben der ersten 450 GB (Umfang unserer Caching-Messung) einen größeren Einbruch der Performance bei ca. 120 GB Füllstand verzeichnen. Mit rund 1 GB/s ist die Geschwindigkeit dann schon deutlich reduziert, dürfte für die meisten Workloads und Applikationen aber noch ausreichend sein.
Praxistest zum Thema SLC-Caching (SsdSlowMark).
Hersteller PNY spezifiziert für die SSD eine MTBF (mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen für reparierbare Einheiten; Mean Time Between Failures) von 1.600.000 Stunden. Bezüglich der Zuverlässigkeit bzw. maximalen Schreiblast im Garantiezeitraum gibt der Hersteller für unser 1-TB-Sample genau 700 TBW (Total Bytes Written) bzw. rund 384 GB/Tag oder etwa 0,38 DWPD (Drive Writes Per Day) bei einer Garantiezeit von fünf Jahren an. Die Haltbarkeit skaliert abhängig vom Gesamtvolumen der SSD (siehe Tabelle unten). Die Garantiezeit ist entsprechend verkürzt, wenn die maximale Schreiblast vor Ablauf der fünf Jahre erreicht wird, was heutzutage eine gewöhnliche Regelung bei Flash-basierten Speichermedien ist.
Total Bytes Written (TBW), Herstellerangabe | |
Gigabyte AORUS NVMe Gen4 SSD, 2 TB (M.2) | 3.600 |
Seagate FireCuda 530 SSD, 2 TB (M.2) | 2.550 |
Seagate FireCuda 530R SSD, 2 TB (M.2) | 2.400 |
Samsung SSD 9100 PRO, 4 TB (M.2) | 2.400 |
Seagate FireCuda 540, 2 TB (M.2) | 2.000 |
Kingston FURY RENEGADE SSD, 2 TB (M.2) | 2.000 |
TEAMGROUP MP44, 1 TB (M.2) | 1.450 |
Seagate IronWolf 125 NAS SSD, 1 TB (SATA) | 1.400 |
Lexar Professional NM1090 SSD, 2 TB (M.2) | 1.400 |
GOODRAM IRDM PRO SSD, 2 TB (M.2) | 1.400 |
Samsung SSD 980 PRO, 2 TB (M.2) | 1.300 |
Western Digital WD_BLACK SN770M, 2 TB (M.2 2230) | 1.200 |
Western Digital WD Blue SN5000, 4 TB (M.2) | 1.200 |
TEAMGROUP T-FORCE Z540, 2 TB (M.2) | 1.200 |
Samsung SSD 990 PRO, 2 TB (M.2) | 1.200 |
KIOXIA EXCERIA PLUS G3 SSD, 2 TB (M.2) | 1.200 |
Crucial T700, 2 TB (M.2) | 1.200 |
Crucial T500, 2 TB (M.2) | 1.200 |
Crucial P510 SSD, 1 TB (M.2) | 1.200 |
Crucial MX500, 4 TB (SATA) | 1.000 |
Seagate IronWolf 510, 480 GB (M.2) | 875 |
KIOXIA EXCERIA PRO SSD, 2 TB (M.2) | 800 |
PNY XLR8 CS3150, 1 TB (M.2) | 700 |
Western Digital WD_BLACK SN770, 1 TB (M.2) | 600 |
Western Digital WD_BLACK AN1500, 2 TB (PCIe 3.0 x8) | 600 |
Western Digital WD Blue SN580, 1 TB (M.2) | 600 |
Seagate FireCuda 520N SSD, 1 TB (M.2 2230) | 600 |
Samsung OEM Client SSD PM9A1, 2 TB (M.2) | 600 |
KIOXIA XG8 Client SSD, 1 TB (M.2) | 600 |
Crucial T700, 1 TB (M.2) | 600 |
Verbatim Vi7000G PCIe NVMe SSD, 1 TB (M.2) | 500 |
TEAMGROUP T-FORCE Z44A7, 1 TB (M.2) | 500 |
Crucial P310 SSD, 2 TB (M.2) | 440 |
Crucial P5 Plus SSD, 500 GB (M.2) | 300 |
Crucial P3 SSD, 1 TB (M.2) | 220 |
Crucial P3 Plus SSD, 1 TB (M.2) | 220 |
Angaben in Terabytes (mehr ist besser) |
Ein passendes Software-Tool für zur Diagnose, Wartung, Benchmarking und Aktualisierung der Firmware bietet PNY natürlich auch mit an. Mithilfe des „PCIe SSD Toolbox and Firmware Updater“ (Download) hat man alle wichtigen Informationen zum Drive stets im Überblick.
Die XLR8 CS3150 SSD bietet PNY aktuell in lediglich zwei Ausführungen, wahlweise mit 1 TB oder 2 TB Speicherplatz an und größere Modelle sind bislang auch nicht angekündigt. Alternativ gibt es neben der XLR8-Variante auch noch Modelle ohne RGB-Beleuchtung und eher schlichteren Kühlkörpern. Hier können interessierte Käufer zwischen weißen und schwarzen Versionen wählen ‒ abgesehen vom vormontierten Kühlkörper, sind die Drives ansonsten identisch.
Die Modelle der XLR8-Serie mit 1 TB oder 2 TB wechseln derzeit ab ca. 180 Euro bzw. 320 Euro den Besitzer. Der resultierende Preis pro Gigabyte liegt damit bei stolzen 18 bzw. 16 Euro-Cent. Auch wenn wir es hier mit Gen5-SSDs zutun haben, ist der Preis pro Gigabyte doch verhältnismäßig hoch. Dazu jedoch später mehr.
Beim Kauf sollte man aber auch auf die technischen Daten achten, denn besonders das 1-TB-Modell fällt etwas in der Leistung ab. Die unten folgende Tabelle mit allen Modellen der Familie verdeutlicht noch einmal die wesentlichen Unterschiede in den relevanten technischen Eckdaten. Offizielle Angaben zur Geschwindigkeit bei zufälligen Zugriffen macht PNY nicht.
Modell | Rand. 4K Read | Rand. 4K Write | Seq. Read | Seq. Write | Haltbarkeit |
2 TB | ? IOPS | 12.000 MB/s | 11.000 MB/s | 1.400 TBW | |
1 TB | 11.500 MB/s | 8.500 MB/s | 700 TBW |
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